Lebendige Zeugen der Vergangenheit
FRANKENRASTER digitalisiert für das Historische Archiv des Erzbistums Köln
Wer sich auf die Spur seiner Vorfahren begibt, für den sind Kirchenbücher von unschätzbarem Wert. In dicken Bänden finden sich Geburts- und Sterbedaten, Tauftermine und Hochzeiten. Dass die Suche nach den Wurzeln der eigenen Vergangenheit immer mehr Menschen umtreibt, merkt auch Stefan Plettendorff vom Historischen Archiv des Erzbistums Köln (AEK). Um diese wertvollen Quellen für die Zukunft zu erhalten und sie gleichzeitig leichter zugänglich zu machen, hat man sich in Köln für die Digitalisierung bei FRANKENRASTER entschieden.
400 bis 500 der insgesamt rund 900 Nutzer, die jedes Jahr ins AEK kommen, interessieren sich für die Recherche in den Kirchenbüchern. Eine ernstzunehmende Belastung also für die Bände, die bis ins Jahr 1589 zurückreichen.
Um die Kirchenbücher zu schonen und den Nutzern des Archivs die ganze Bandbreite unseres Angebots bieten zu können, entschloss man sich in Köln zur sukzessiven Digitalisierung der Bände", erzählt Archivar und Historiker Stefan Plettendorff.
Geschichtliche Ereignisse, historische Demographie, Namensforschung oder die Entwicklung verschiedener Berufsgruppen, vieles lässt sich aus den Kirchenbüchern herauslesen, was sie auch zu einer wertvollen Quelle für Historiker, Germanisten oder Soziologen macht.
Normalerweise liegen die Kirchenbücher dort, wo sie auch geführt und gepflegt werden, nämlich in den momentan 527 Pfarreien des Erzbistums. "Seit einigen Jahren bemühen wir uns, die Kirchenbücher in unserem Archiv zu zentralisieren, denn wir können hier natürlich deutlich bessere Aufbewahrungsbedingungen bieten, was Sicherheit, sachgemäße Handhabung oder klimatische Bedingungen angeht", so Stefan Plettendorff. Dabei fällt es den Gemeinden nicht immer leicht, sich von den Büchern zu trennen; schließlich spiegeln sie auch immer die Geschichte der Pfarreien über die Jahrhunderte hinweg.
Während man sich andernorts dafür entschieden hat, die digitalisierten Kirchenbücher ins Internet zu stellen, ist man in Köln damit noch zurückhaltend. Die momentan vorliegenden rund 1700 digitalisierten Kirchenbücher sind daher ausschließlich im Lesesaal des AEK einsehbar. "Wir haben festgestellt, dass es häufig Beratungsbedarf gibt, denn viele Kirchenbücher sind in Latein geschrieben, die Schrift lässt sich nicht leicht entziffern und die vielen Abkürzungen sind nur schwer aufzulösen. Das führt nicht selten zu Enttäuschungen. Da helfen wir natürlich gerne weiter, aber so eine Beratung ist über das Internet einfach nicht zu leisten", erklärt Stefan Plettendorff.
Weil die Archivare des AEK auch eine Beratungsfunktion wahrnehmen und dazu auch regelmäßig in den Pfarreien des größten deutschsprachigen Bistums unterwegs sind, stoßen sie immer wieder auf Kirchenbücher, die dann mit dem Einverständnis der Pfarreien ihren Weg ins AEK finden. Vertraglich abgesichert gehen sie dann in die fachkundigen Hände von Stefan Plettendorff und seiner Kollegen über, bleiben aber weiter Eigentum der Kirchengemeinden.
Die Kirchenbücher, die so ihren Weg in die Archivräume des AEK finden, werden einmal jährlich von FRANKENRASTER digitalisiert.
Gut gefallen mir bei FRANKENRASTER die Beratung und die Betreuung. Bei der Logistik hat man als Archivar natürlich immer ein bisschen Bauchschmerzen, weil man nicht weiß, ob auf dem Transport alles gut geht, aber auch das hat einwandfrei geklappt", sagt Stefan Plettendorff.
Um möglichst hohe Sicherheit zu gewährleisten, werden Dokumente nur mit eigenen, verplombten Fahrzeugen transportiert. Ein GPS-Protokoll gewährleistet die lückenlose Nachverfolgbarkeit des Transports und die Logistik ist immer so geplant, dass das Fahrzeug nie unbeobachtet stehen gelassen wird und die tagesgleiche Entladung gewährleistet ist.
Dieses Gesamtpaket aus Service, Qualität und Sicherheit hat auch Stefan Plettendorff überzeugt, dass die Kirchenbücher aus Köln bei dem Digitalisierungsdienstleister in Buchdorf in guten Händen sind.
Über das Historische Archiv der Erzdiözese Köln
Das Historische Archiv des Erzbistums Köln (AEK) wurde 1921 von Erzbischof Karl Joseph Kardinal Schulte als Stätte historischer Forschung gegründet. Noch vor dem Zweitem Weltkrieg übernahm das AEK außer den Urkunden-, Amtsbuch- und Aktenbeständen des Generalviariates die meisten der ins Mittelalter zurückreichden Pfarrarchive der Kölner Innenstadt.
Im Jahre 1958 konnte das AEK erste Räume in seinem heutigen Gebäude beziehen und beginnen, neuere Akten aus dem 20. Jahrhundert zu übernehmen. Vor allem seit den 1980er Jahren hinterlegten wichtige katholische Einrichtungen, Vereine und Verbände ihre Archive im AEK. Mittlerweile beherbergt es Schriftgut im Umfang von über 6.500 Regalmetern, darunter ca. 5.300 Urkunden aus der Zeit seit dem Jahre 942.
http://www.erzbistum-koeln.de/kultur_und_bildung/historisches-archiv/